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So ziemlich zeitgleich mit der Idee dieses Blogs entstand in mir ein unglaubliches Interesse Türen zu fotografieren. Ich tat das mit wachsender Begeisterung, doch erst viel später kam mir die Idee, diese Bilder für meine Artikel zu verwenden. Doch warum eigentlich?

Ich vertraute meinen Impulsen einfach und ging dem nach. Ich wurde oft gefragt, warum ich immer wieder Türen fotografiere. Was diese mit dem Blog zu tun haben fragte ich mich inzwischen selbst. Im Anschluss meine Antworten darauf, aus dem Kopf, aus dem Bauch, aus dem Herzen:

So ganz allgemein betritt man durch Türen eine „andere Welt“ oder auch andere Ebene bzw. Etage. Das Eingangstor steht als Schwelle vor etwas Neuem und symbolisch betrachtet muss diese überwunden oder zumindest durchschritten werden. Es braucht so etwas wie einen Code oder eine Parole. Etwas theatralisch? Vielleicht. Ich habe nur gerade das Bild aus Herr der Ringe vor mir.  Die Gefährten stehen vor dem Eingang zur Höhle der Zwerge und kommen nicht hinein.  Sie haben Mühe das Rätsel zu lösen um sich Einlass zu verschaffen… Das Problem kenn ich sehr gut, ich möchte irgendwo hin und komm nicht rein.

Irgendwie wird mir wohl immer mehr klar, dass die Türen die eigentlichen Herausforderungen sind und das, was danach kommt ist das Resultat. Manchmal Belohnung, manchmal Erfahrung. Zweifel könnte so eine Herausforderung sein, Scham eine andere. Wut ist wie eine dicke Eichentür. Und Angst wird wohl eine Stahltür sein, die unüberwindbar scheint. Ich werde die Türen in mir finden und hier darüber berichten.

Öffne ich eine neue Tür oder gehe ich durch die bekannte? Oft weiß ich, was mich im Nachbarraum erwartet, weil ich den schon gut kenne, so wie meine Wohnung. Was hält mich ab, mal einen Raum im entfernten Südflügel zu betreten statt immer den gleichen in der Komfortzone?  Vermutungen kommen auf bei der einen, Erwartungen bei einer anderen Tür und manchmal hab ich keinen Schimmer, was mich erwartet. Das sind die wirklich spannenden.

Die Tür als Schutz

Das Tor ist das Wall. Einerseits schützt es, was von Außen in meine Welt kommt. Zum anderen auch was über mich nach draußen dringt. Selbst verschlossen zu sein bedeutet für mich, nicht aus sich heraus zu können. Zentrales Thema auf diesen Seiten!

Mit einer Tür kann ich sowohl die Welt aussperren als mich auch in mir selbst einschließen. Wie sicher oder unsicher wir uns im Leben fühlen hat viel mit unserem Selbstbewusstsein und der Selbstsicherheit zu tun. Über beides wird hier immer wieder zu lesen sein.

Es gibt allerdings auch den Aspekt, sich vor Problemen zu verschließen. Das heißt dann einfach Tür zu und gut. Kennen viele wahrscheinlich noch aus der Kinderzeit. Zimmer aufräumen ist schnell erledigt: Schrank auf, Scheiß rein, Schrank zu. Fertig! Diese Taktik kommt uns im Alltag auch sehr gelegen, wenn wir weder Zeit noch Muße haben, auf tiefschürfenden Lebensfragen herumzudenken. Irgendwann sorgt das Chaos hinter den verschlossenen Türen allerdings für akuten schlauchalarm. Die Bilder auf meinem Blog können als kleiner „Reminder“ dienen 😉

Zwei kleine Augenöffner, wenn du mal schauen möchtest:

Verschließt du gerade vor etwas die Augen?

Gibt es etwas, wo du nicht „durch“ möchtest?

Türen sind zum Öffnen da

Eine geschlossene Tür an sich ist nicht das Problem, die kann geöffnet werden. Schlimmer erscheint mir da eher erst gar keine Tür zu finden. Soll heißen: immer wieder den Blickwinkel ändern und der bisher verborgene Ausweg erscheint.

Bekanntlich können wir offene Türen einrennen oder mit selbigen laut polternd ins Haus fallen. Ein weit verbreitetes Problem, wie ich finde. Ich gehöre da sicher eher zu den stilleren Gesellen, was sich hier auch widerspiegeln wird.

Wenn sich hinter jeder Tür ein neuer Ort oder Raum befindet, können wir immer wieder bewusst entscheiden, diesen zu betreten. Im alltäglichen ganz klar, wir wechseln einfach das Zimmer. Im übertragenen Sinn meine ich damit andere Bewusstseinsstufen. Eine geschlossene Tür kann bedeuten, sich eines bestimmten Bereiches zwar bewusst zu sein, jedoch (noch) keinen Zugang dazu zu haben. Ein Thema zwar sehen, aber es noch nicht lösen können. Hierfür möchte ich immer wieder Inspirationen durch eigene Erfahrungen liefern.

Ist die Pforte erst einmal offen, können wir einen neuen Raum betreten. Das bedeutet neue Möglichkeiten am Schopfe zu packen oder auch den Aufbruch z. B. zu einer Reise (egal ob diese im Innen oder Außen stattfindet).

Ratlos zwischen Tür und Angel

Die Redensart „zwischen Tür und Angel“ kennt heutzutage fast jeder. Im 14. Jahrhundert wurde diese gebraucht, wenn man in Bedrängnis war und „in der Klemme“ steckte. Im 16. Jahrhundert eher verwendet bei Ratlosigkeit im Sinne von „nicht aus noch ein wissen“. Was dem Thema dieses Blogs sehr nahe kommt. Mit diesem Hintergrundwissen ist es also mehr als naheliegend schlauchalarm mit Türen zu bebildern. Wer hätte das gedacht. Manches erschließt sich eben wirklich erst im Nachhinein ;o)

Wenn du bis hierher gelesen hast, hab ich hoffentlich schon mal einen Fuß in der Tür. Und wer weiß, vielleicht schaffe ich es gar mit meinen Worten offene Türen einzurennen. Was mich jetzt aber brennend interessiert:

Was lösen geschlossene Türen in dir aus?

Schreib mir deine Gedanken dazu in die Kommentare oder auch gern per Mail, wenn dir das lieber ist. Wenn du dich gern mit einer fotografischen Tür beteiligen möchtest, bist du herzlich eingeladen mir ein Foto per Mail zu senden. Lass dich überraschen, welche Emotion zu deiner Tür bei mir aufsteigt. Falls du eine besondere persönliche Geschichte dazu hast, immer her damit.

Lebe. Liebe. Lache.

 

 

 

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