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Das Jahr zieht sich zurück. Die meisten von uns auch. Ist es das, was mit besinnlich gemeint ist? Inne halten und schauen, was für uns Sinn macht? Die eigenen Werte zu kennen und ihnen zu folgen beispielsweise oder wie man Glück konserviert.

Wie oft haben wir in diesem Jahr unser Leben gefeiert? Wie oft Tränen gelacht oder aus traurigen Gründen vergossen? Sind wir unserem Herzen gefolgt oder der Vernunft? Haben wir uns vom Ego den Weg diktieren oder uns von unserer Eitelkeit schlagen lassen?  Wieviele  Haken konnten wir an offene Punkte unserer Löffelliste machen?

Die magische Zeit zwischen den Jahren

Das Resümee ziehen ist am Jahresende das eine. Je mehr sich das Jahr dem Ende entgegen neigt, desto lauter scheint die Uhr zu  ticken, die den Countdown für Silvester einzählt. Es liegt eine Magie in der Luft. In dieser Zeit „zwischen den Jahren“, so sagt man, öffnen sich die Tore „nach oben“, Eine „Zwischenzeit“ mit ganz besonderen Energien,  in der viel orakelt und geweissagt wird.

Zum Begriff „zwischen den Jahren“ finden sich im Netz einige Erklärungen, es habe mit den unterschiedlichen Berechnungen von Sonnen- und Mondkalender zu tun. Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten umfasst nur 354 Tage und in Sonnenjahren 365 bzw. 366 Tage.  Auch die Raunächte an sich wurden früher anders datiert (ab der Wintersonnenwende 21./22. Dezember). In den letzten Jahren setzte sich allerdings der 25. Dezember bis 06. Januar durch.

Symbolisch gesehen stehen diese 12 Nächte für die 12 Monate des kommenden neuen Jahres. Wenn wir uns darauf einlassen, können wir alles um uns herum aufmerksamer als sonst beobachten und z. B. Träume, Begegnungen, Besonderheiten aufschreiben. Für diese heiligen Nächte gibt es viele – oft mündlich überlieferte – Bräuche um Altes abzuschließen und sich auf das kommende Jahr einzustimmen oder gar vorauszuschauen. Nicht ganz so alt, aber vielleicht ja auch für den einen oder anderen interessant, hier sind zwei Vorschläge von mir:

Aus dem Wunschorakel wird ein Werteritual

Im Original überlegst du dir 13 Wünsche, die dir am Herzen liegen. Du formulierst diese positiv und in der Gegenwart und notierst sie jeweils auf einem Zettel. In den Raunächten wird jeweils einer davon gezogen und (ohne ihn zu lesen) dem Feuer übergeben. Ich habe mir gedacht, wenn doch die „Tore nach oben“ schon mal offen sind, warum dann nicht mal ganz tief Innen gehen und nach den eigenen Werten forschen?

Um sich seiner selbst klarer zu werden (und auch ein wunderbarer Weg um besser Entscheidungen zu treffen) ist, sich seiner Werte bewusst zu werden. Einige haben sich noch gar nicht so richtig mit ihren Werten beschäftigt. Bei anderen ist es schon eine lange Zeit her. Gewisse Grundwerte bleiben sicherlich gleich, andere ändern sich oder wir geben ihnen eine unterschiedliche Gewichtung. Warum also die besinnliche Zeit nicht nutzen, um die eigenen Werte-Prioritäten mal festzuklopfen?

Was sind dir deine Werte wert?

Welche Werte sind deine wertvollsten? Was fällt dir sofort ein? Schreib dir diese auf ein großes Blatt Papier und lass es gut sichtbar liegen. Nach und nach wird sich die Liste füllen. Hast du keine Idee? Dann lass dich hier inspirieren. Was davon war dir schon immer wichtig?  Welches Thema zieht sich wie ein roter Faden durch dein Leben?  Schreibe alle, die dich ansprechen auf deine Liste.  Begrenze dich nicht, alles darf notiert werden, unterbrich nicht den Fluss, in dem du gerade bist. Ok. Hast du jetzt alle beisammen, fühlt sich deine Liste stimmig an? Super.

Schau noch einmal darüber. Vielleicht sind manche ähnlich und fallen schon beim drüber schauen weg. Streich sie einfach. Ok. Hast du immer noch mehr als 12 da stehen? Dann kannst du folgendermaßen selektieren: Nimm die ersten beiden, auf deiner Liste. Angenommen das sind Verbundenheit und Freude. Wähle, welches dir davon wichtiger ist. „Freude“. Ok, somit kommt „Freude“ in die nächste Runde. Wenn das nächste auf deinem Zettel „Verlässlichkeit“ ist, dann wähle zwischen „Freude“ und „Verlässlichkeit“. Der Sieger kommt eine Runde weiter und so fort. Das machst du so lange, bis du 12 Werte auf deiner Liste hast.

Diese 12 Werte, mit denen du dich im kommenden Jahr mehr auseinander setzen möchtest, schreibst du einzeln auf 12 Zettel. Diese faltest du so, dass du nicht mehr erkennen kannst, was du darauf notiert hast. Ziehe an jedem der 12 Raunächte einen Zettel, der stellvertretend für den Monat des nächsten Jahres steht. Also den ersten ziehst du am 25. Dezember, den letzten am 06. Januar.

Notiere dir, welchen Zettel du wann gezogen hast. Also der erste gezogene Zettel in der ersten Raunacht am 25. Dezember steht für den Werte im Januar 2018, der aus der 2. Raunacht (26.12.) für Februar und so weiter. Wenn du deinen Wert gezogen hast, was fällt dir dazu ein? Notiere es dir gleich. Auch außergewöhnliche Begegnungen an diesem Tag, Träume der vergangenen Nacht und sonstige „Auffälligkeiten“ kannst du für diesen Tag niederschreiben.

Wenn du also beispielsweise als erstes den Wert „Vertrauen“ gezogen hast, kannst du den Januar unter diesem Aspekt betrachten. Wem schenkst du Vertrauen, wem nicht. Hättest du gern mehr davon in deinem Leben. Welche Menschen begegnen dir gerade, wecken sie eher Vertrauen oder zerstören sie es?

All das können schon Vorahnungen für die kommende Zeit sein. Vor allem aber hast du dich wieder mit deinen Werten verbunden und ihnen sogar einen zeitlichen Rahmen für das nächste Jahr eingeräumt. Sei gespannt, was sich daraus entwickelt. ich bin es auch. Wir können uns gern darüber austauschen.

Momente im Glas

Diesen schönen Brauch pflege ich seit ein paar Jahren. Der hat nicht unbedingt mit den Raunächten zu tun, ist aber ein schönes Jahresübergangsritual, wie ich finde. Und wenn du im Januar damit startest, hast du zum nächsten Jahresende noch ein  noch paar mehr Werte auf deiner Liste 😉  Und so geht’s:

Besorge dir ein schönes Glas (ich habe mir ein Bonbonglas mit Deckel dafür gekauft). Platziere es an einem gut sichtbaren Platz, am besten mit Stift und kleinen bunten Zetteln in der Nähe. Immer, wenn du für etwas dankbar oder besonders glücklich bist notierst du diesen Augenblick auf einem Zettel, faltest ihn und wirfst ihn ins Glas.

Energien der Raunächte nutzen

Das hat mehrere positive Effekte: zum einen trainieren wir unser Gefühl für Dankbarkeit. Es hat sich wohl inzwischen rumgesprochen, dass Dankbarkeit positive Energie anzieht und wir damit noch mehr wunderbare Möglichkeiten erschaffen. Der Effekt wird durch das Aufschreiben noch einmal verstärkt.

Glücksmomente festhalten

So hält man Glück eben fest: auf Papier. Ich gebe zu, nicht besonders originell, ABER: In Zeiten, in denen wir zweifeln und es uns nicht gut geht, haben wir keinen Zugang zu unseren Glücksmomenten. Gerade dann, wenn wir diese am meisten brauchen, können wir sie nicht abrufen. Wenn aber sichtbar vor uns ein wunderschönes Glas uns anzufunkeln scheint, können wir mit beiden Händen reingreifen und uns den „guten Stoff“ holen. Sie liegen quasi konserviert vor uns.

Zu guter Letzt werden Glück und Dankbarkeit nochmal potenziert, da wir diese kleinen wunderbaren Glückchen am Ende des Jahres noch einmal erinnern. Wir  können sie richtig zelebrieren und feiern, indem wir noch einmal richtig reinspringen in diesen Zustand.

Wer gern tiefer in das Thema Raunächte einsteigen und das originale Wunschritual durchführen möchte , dem empfehle ich den Blogartikel Energie der Raunächte auf Mia Anima. Dort findest du auch einen Raunachtsführer mit vielen Impulsen zum herunterladen und ausfüllen .

Ich wünsche dir eine wunderbare, besinnliche Weihnachtszeit und ein sanftes und zauberhaftes Hinübergleiten in 2018.

 

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