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Worauf bin ich eigentlich stolz? Worauf kann ich stolz sein? Darf ich stolz sein? Bin ich Narzisst, wenn ich stolz bin? Wo dazwischen liegt die gesunde Selbstachtung?

Vielen Dank an Verena Linhart für die Einladung zur Blogparade. Dieser Artikel ist einer von zweien zu diesem Thema und somit eine Premiere, denn zum ersten Mal posten meine Kollegin Anne und ich jeweils unsere Gedanken.

Ich bin selten zufrieden mit einer Situation und auch wenn das wie Nichtakzeptanz ausschaut, bin ich stolz darauf. Mich lässt dieser Drang nach mehr und weiter aus meiner Komfortzone herauskommen. Das wiederum ist unabdingbar, um etwas zu verändern. Ich lerne dadurch immer wieder total interessante Menschen kennen. Und natürlich immer mehr mich selbst und meine Grenzen.

Ich bin nun wahrlich keine Rampensau…

sondern hielt mich eher für ein Bühnenschaf ;o). Vor Publikum zu reden ist für mich – als eher introvertiert Veranlagte – jetzt nicht so der große Traum mit Wohlfühlcharakter. Und gerade deshalb muss es wohl sein. Ich bin stolz darauf, mich auf die Improbühne gewagt zu haben und ich habe richtig Gefallen daran gefunden. Aus diesem Grund wird es ab Sommer diesen Jahres unser Impro-Coaching geben. Ein neues Kapitel in meinem Lebensbuch.

Entdeckerlust

Worauf ich immer wieder stolz bin (und oft im Nachhinein über mich selbst erstaunt) ist meine unerschütterliche Lust auf Entdeckung. Damit meine ich nicht die Entdeckung fremder Länder, sondern eher die meines Horizontes. Auch widrige Umstände schrecken mich nicht dauerhaft ab, an das Positive zu glauben und es tatsächlich auch immer wieder zu finden. Es gibt diese nette kleine Geschichte, in der zwei Mäuse in ein Sahnefass fallen. Die eine ertrinkt und die andere klettert raus. Ich bin die, die solange strampelt, bis die Sahne zu Butter geworden ist. Triefend von Schweiß und mit Fettglanz auf dem Fell, doch sie lebt und sie ist stolz darauf!

Meine Kreativität ist mein Gold, auch darauf bin ich stolz. Meine Art quer zu denken oder mich schwuppdiwupp in neue Themengebiete hineinkatapultieren zu können, empfinde ich als Bereicherung.

Und ich bin stolz darauf, dass ich immer mehr auf meine innere Stimme höre und mein Urvertrauen damit kultiviere. Das macht mich immer mehr zu dem Menschen, der ich wirklich, wirklich sein will.

wie immer die Entscheidung

Es ist eine bewusste Entscheidung stolz auf sich sein und sich selbst zu feiern. Von Aussen kommt das in den seltensten Fällen. Wie schon bei Hermann Hesse suchen Narziss und Goldmund, so gegensätzlich sie sind, wie wir alle nach Vollkommenheit. Und diese liegt für mich in der Balance, weder narzisstisch bzw. hochmütig sein noch völlig frei von Stolz und Selbstachtung. Alles darf sein: sich selbst achten, liebevoll auf die Schulter klopfen können und demütig oder bescheiden sein für das, was schon da ist.

Stolz ist vielleicht wie Gold, es ist edel, funkelt, wenn wir es anlegen und in Maßen kleidet es uns ganz gut.

Susan